- Kulturraum Ville


Die Ville ist ein Höhenzug in Nordrhein-Westfalen und hat eine Gesamtfläche von 262,3 km². Sie erstreckt sich zwischen der Eifel im Süden, der Erft im Westen, den Städten Grevenbroich und Pulheim im Norden sowie im Osten den Städten Köln, Brühl und Bonn im Rheintal. Sie ist Teil des Naturparks Rheinland. Der höchste Punkt der Ville ist die Glessener Höhe (ca. 209m).

Die Ville ist ein geologischer Halbhorst. So entstand die Glessener Höhe durch das Aufschütten von Abraum aus dem naheliegenden Braunkohletagebau. In den Tagebaurestlöchern der Gruben entstanden zahlreiche Seen und Weiher, die Villeseen.   

Die Ville kann in drei Gruppen gegliedert werden:
1.    Vorgebirge
2.    Industrielandschaft
3.    Erholungslandschaft

1.    Das Vorgebirge ist durch intensiven Gemüse- und Obstanbau geprägt. Durch die Leelage der Ville ist die Landschaft windgeschützt und durch eine mächtige Lössbedeckung begünstigt. Löss ist ein vom Wind transportiertes und vom Wind abgelagertes Sediment, das aus Feinmaterial – vorallem aus Schluff besteht. Früher wurde hier sogar Wein angebaut. Zahlreiche Straßennamen spiegeln dies wieder.

2.    Die Ville ist ab Brühl durch den Braunkohleabbau und die Kraftwerke industriell geprägt. Früher wurde im Bereich der Ville Tagebau betrieben. Es entstanden die ersten Bahnlinien. Durch den Tagebau ist die industrielle Überformung der Landschaft heute noch zu erkennen.

3.    Die Erholungslandschaft ist durch Wälder der südlichen Ville und durch die Villeseen geprägt. Diese dienen den Menschen im Großraum Köln/Bonn als Naherholungsgebiet. Auch der Naturpark Rheinland gilt für Köln als dritter Grüngürtel. Ein Teil der Ville ist aber auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Teile der nördlichen Braunkohlenville ab Berrenrath wurden auch landwirtschaftlich rekultiviert. Da die Emissionen der dortigen Industrie durch neue Techniken sehr zurückgegangen sind und auch nur noch drei Kohleveredlungsbetriebe existieren, lässt sich auch hier Erholung finden.

Besonderheiten:
Im Gebiet der Ville sind viele Wanderwege erschlossen worden. Das Marienfeld ist eines der neuen Wandergebiete nahe dem Königsdorfer Wald. Die örtlichen Wandervereine haben um Bornheim, Kendenich und Alt-Hürth Wanderwege ausgeschildert. Die Straße der Energie am Westrand der Ville zeigt als Erlebnisstraße Punkte und Fragen der Energiegewinnung, insbesondere aus Braunkohle.